the reason why – mein manifest

Wir leben in einer Welt der Masken. Der Mensch will vieles sein, aber keineswegs sich selbst. Weil: Wir denken. Viel. Zu viel. Wir denken an uns, unsere Geschichte, was uns prägt, was uns berührt, was uns weiterbringt oder anhalten lässt. Wir denken an uns – und wir bleiben bei uns. In der felsenfesten Überzeugung, dass wir die Einzigen sind, die so fühlen, so denken, so handeln.

Vielleicht sind wir es schlussendlich auch. Einzigartig ist nichts auf dieser Welt, aber wir – wir sind eine Kombination aus hundert Einzigartigkeiten in Dauerschleife, die sich die Welt auf der Zunge zergehen lässt.

Und schlussendlich gibt es nur eins, das wir am Ende alle sein werden: nämlich einsam. Wir teilen nicht, weil wir uns selbst dabei nicht verlieren wollen. Wir reden nicht, weil wir dem Flüstern der Gesellschaft mehr trauen als dem Ruf unserer eigenen Stimme.

Das will ich nicht. Ich will nicht einsam sein. Ich will nicht mich selbst verlieren. Deshalb muss ich teilen. Ich will den Ruf meiner Stimme hören – deshalb muss das Flüstern der Gesellschaft warten.

Warum reden wir nicht? Über das, was uns wirklich beschäftigt? Über jene Dinge, die uns Nachts wachhalten? Über uns? Was uns prägt? Was uns zu jenen uneinzigartig einzigartigen Individuen macht, die wir in unseren Träumen bereits sind?

Angst. Ich vergöttere sie. Wir sind Untertan:innen, aber nur solange wir uns veruntertanen lassen. Von der Vergangenheit. Harschen Worten und unwiderruflichen Taten. Der Vorstellung, dass man sich Freiheit verdienen muss. Man lerne: Du sollst nicht sein. Du sollst nicht fühlen. Du sollst passen. Hier. Rein.

Aber Angst ist ehrlich. Sie zeigt uns gnadenlos, wo unsere Schwachstellen sind. Wo wir hin- statt wegsehen sollten. Und ich folge ihr, wie ich es schon mein Leben lang getan habe.

Meine Arbeit ist kein Kunstwerk, es ist ein Manifest. An die Ehrlichkeit. An mich selbst. Und all jene, die mit ihren Ängsten ebenfalls Hand in Hand gehen. Wir sind. Nicht mehr und nicht weniger. Wir sind. Unsere Angst, unsere Zweifel, unsere Selbstliebe, unser Sein, unsere Integrität, unsere Verleumdung.

Und vielleicht – vielleicht sind wir schlussendlich doch nicht so einsam wie wir dachten.